Wahrzeichen der Gemeinde
Lengerich. Kein Besucher des Torhauses in Lengerich muss mehr frieren – und wenn es regnet, muss auch niemand mehr einen Schirm aufspannen: Das historische Gebäude ist in den vergangenen Monaten für rund 40000 Euro saniert und am Dienstagabend offiziell wieder eröffnet worden.
Das laut Unterlagen im Heimatarchiv im 18. Jahrhundert errichtete Torhaus im Bürgerpark ist dabei ein Überrest der Burg zu Lengerich – von den Ausmaßen her vielleicht eher mit einem Gutshof zu vergleichen. Um 1830 beschrieb Vikar Völker die Burg als ein großes massives Gebäude, das mit einem Graben und einem Pforthaus umgeben ist. Noch bis in die 80er-Jahre des 20. Jahrhunderts bewohnt, erhielt 1982 der 1978 gegründete Heimatverein altes Kirchspiel Lengerich das Nutzungsrecht des historischen Gebäudes.
Nach einer ersten Sanierung im Rahmen der Dorferneuerung ist das Haus am 29. Mai 1988 als Heimathaus offiziell eröffnet worden. Ein marodes Dach und nicht mehr komplett schließende Fenster sorgten laut dem Heimatvereinsvorsitzenden Karl Schüler aber „mehr und mehr dafür, dass wir das Haus kaum noch nutzen konnten“. Und Lengerichs Bürgermeister Gerd Wübbe ergänzte: „Wir sind froh, dass dieses Schmuckkästchen unserer Gemeinde nun wieder in neuem Glanz erstrahlt. Ich kann mich noch an viele Ratssitzungen hier erinnern. Je länger die Sitzung dauerte, desto kälter wurden einem die Füße.“
Die Erneuerung der Fenster, die Dachsanierung sowie der neue Außenanstrich schlugen inklusive Planungskosten mit knapp 40000 Euro zu Buche. Die Baumaßnahme wurde vom Landkreis Emsland mit 15000 Euro, der VR-Stiftung und der Volksbank Süd-Emsland mit 8000 Euro sowie der Stiftung der Volksbank Lengerich mit 3500 Euro bezuschusst, sodass sich der Eigenanteil der Gemeinde Lengerich auf 12000 Euro beläuft.
Ab sofort wird das Torhaus wieder für Hochzeiten, Lesungen, kleinere Veranstaltungen des Heimatvereins sowie des benachbarten Alten- und Pflegeheims „Maria-Anna-Hospital“ genutzt.
Quelle: Lingener Tagespost vom 25.10.2012